Mit der Nachricht, dass auch "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" bald wieder ein potentielles schwules Paar hat, wird den einen oder anderen vielleicht bewusst wie bunt die deutsche Soap-Landschaft in letzter Zeit geworden ist. Wird es langsam zuviel? Ist es eine willkommene Abwechslung oder etwas ganz normales im deutschen Soap-Alltag?
Gleichgeschlechtliche Paarungen genießen nicht selten eine große Fangemeinde in den Internet-Foren und nicht zuletzt auch auf einschlägigen Clip-Seiten wie YouTube. Nicht zuletzt deshalb werden Autoren offener Geschichten über Homosexualität zu erzählen. Mit Christian (Thore Schölermann) und Olli (Jo Weil), Stella (Anne Wis) und Carla (Claudia Hiersche) aus "Verbotene Liebe", Roman (Dennis Grabosch) und Deniz (Igor Dolgatschew) aus "Alles was zählt" und nun auch bald Lenny (Alexander Becht) und Carsten (Felix Isenbügel) aus "GZSZ" sind derzeit vier Paare aus drei von fünf Soaps vertreten. Eine stolze Leistung! Wenn man sich mit diesem Thema vor ein paar Jahren beschäftigte, fand man allenfalls bei "Verbotene Liebe" homosexuelle Charaktere.
Doch die Zunahme schwuler und lesbischer Rollen könnten vielleicht auch leicht zuviel werden oder? Ich sehe es derzeit eigentlich nicht so - im Gegenteil! In einer Zeit von Akzeptanz, Gleichberechtigung und die öffentliche Diskussion über die Rechte für Homosexuelle ist es vielleicht wichtiger denn je einen Einblick zu bieten. Alleine schon um Vorurteile aus dem Weg zu räumen und auch um ein Verständnis zu schaffen. Oder Mut und Kraft für ein mögliches Coming-Out zu ebnen. All dies schaffen natürlich jetzt nicht Soaps allein. Doch die zunehmende Anzahl von Homosexuellen in Serien oder auch Filmen, wie auch in den Medien im Allgemeinen, die eben nicht nur den Stero-Typen darstellen, können das auf jeden Fall. Und warum sollten die Soaps da außen vor bleiben? Vor allem da diese doch den Alltag erzählen und uns Charaktere so nahe bringen, wie es fast keine wöchentliche Serien oder verschiendene Filme können. Es sind Soap-Charaktere mit denen wir täglich leben. Sie sind unser Zufluchtsort in eine fiktionale Welt, der wir mit Begeisterung folgen.
Und da Soaps eine Vielfalt an Stories bieten sollen, wäre es wohl fatal Homosexualität außen vor zulassen. Vor allem wenn man sich das Feedback zu den bestehenden Paaren Chrolli, Starla und DeRo anschaut.
Und Abwechslung in diesen Geschichten zu bieten ist den Machern bisher auch ausnamenslos gelungen. Kann man doch keine Geschichte mit der anderen vergleichen. Und eine Storyline um Homosexualität muss nicht immer mit dem Coming Out enden, sondern kann vielseitig weitererzählt werden. Bestes Beispiel ist hier für seit Jahren wohl Carla von Lahnstein aus "Verbotene Liebe", dessen Darstellerin mit der Rolle der lesbischen Geschäftsfrau bei vielen Fans zur ungekröhnten Soap-Queen aufgestiegen ist.
Und nun erwartet uns auch mit Lenny und Carsten aus "GZSZ" eine ganz neue und bestimmt interessante Story. Schon alleine die letzten Monate machen es unmöglich, dass diese Geschichte Ähnlichkeiten mit einer vorhandenen Story aufweist. Sodass man festhalten muss, dass Gays in Soaps nicht nur eine weltoffene Plattform und eine große Fangemeinde aufweisen, sondern auch immer wieder eine Frische und Abwechslung in ihrer Entstehung und der weiteren Geschichte selbst.
Da kann man eigentlich nur froh sein, dass wir im Jahr 2009 angekommen sind, wo wir diese Vielfalt und diese willkommende Anerkennung in Soaps, wie auch in vielen Serien und Filmen, haben.
Bildquelle: © Wikipedia
Freitag, 17. Juli 2009
When Soaps Go Gay...
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