Dienstag, 18. August 2009

Maria setzt sich bei "Verbotene Liebe" selbst auf den Thron der Holding

Mit der Rolle der Maria di Balbi (Simone Ritscher) hat man es wirklich geschafft wieder Leben in der alternden Lahnstein-Familie einzuhauchen. Wie viel davon nach dem Abschied von Leonard (Lars Korten) und möglicherweise auch dem von Carla (Claudia Hiersche) übrig bleibt ist abzuwarten, doch im Moment zahlt sich die Rolle auf jeden Fall aus.
Maria, die hin- und hergerissen ist zur Familie zu gehören, sich dann aber doch nicht auf die Intrigen ihres Neffen Ansgar (Wolfram Grandezka) einlassen will - da dies auch irgendwie der falsche Weg scheint. Heute sollte es denn nun soweit sein und Ansgar sollte den Weg zurück auf dem Chefposten der Lahnstein Holding schaffen. Doch nachdem er Maria hintergangen hatte und sie vor Carla als Heuchlerin bloßgestellt hat, ließ sich Maria ihre nicht ganz ungefährliche Machtposition nicht nehmen und erklärte sich kurzum selbst zur neuen Chefin des millionenschweren Familien-Imperiums.
Und ich kann nur sagen: Go Maria! Denn obwohl sie ein falsches Spiel spielt und drei von Francescas Kinder schließlich versucht zu überzeugen, dass sie tatsächlich dessen totgeglaubte Mutter ist, bekommt man durch das glänzende Spiel von Simone Ritscher schnell Mitleid mit Maria. Auch durch die sarkastische Behandlung von Ansgar gelingt einem das leicht.
Damit komme ich dann eigentlich auch mal kurz zu dem Punkt, wo die Schwäche in der Story liegt. Denn Ansgar, so raffiniert seine Einfälle und auch so manche Intrige in der Vergangenheit war, bei Maria fehlt es ihm mitunter einfach an Logik. Denn diese hat recht, wenn sie Ansgar versucht glaubhaft zu vermitteln, dass sie in erster Linie als Francesca der ganzen Familie verkauft werden muss. Seine eigenen Interessen müssten dabei hinten anstehen, um nicht Misstrauen zu streuen und sich sein möglichen Siegeszug gleich wieder zu zerstören. Auch müsse er aufhören für Maria zusprechen und sie vor allem vor seinen Geschwistern und den Rest der Familie ebenso als Mutter behandeln, wie die es - mehr oder weniger - tun.
Im Moment lässt er Maria da zu sehr als Marionette stehen, was früher oder später nach hinten losgehen könnte. Und Ansgar würde ich eigentlich soviel Intelligenz zutrauen, dass ihm das bewusst ist. Sonst bietet die Geschichte aber noch gute Soap-Unterhaltung, um das ganze mal jetzt nicht sinnlos schlecht reden zu wollen.

Photo: © Das Erste/Anja Glitsch

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