Wie gesagt musste ich die beiden letzten Folgen von "Verbotene Liebe" noch schauen, um mir dann auch darüber ein Urteil zu bilden. Viele meinten - wie ich online gelesen habe - dass Thore Schölermann in seiner Rolle als Christian an den beiden letzten Tagen der Woche einen sehr guten Job gemacht hat. Nachdem ich von der letzten Szene am Dienstag nicht so begeistert war, kann ich mich für Donnerstag und Freitag dem Urteil aber nur anschließen. Ich würde sogar soweit gehen, dass der emotionale Christian an beiden Tagen wohl das Beste an der ganzen Storyline war. Die Szene als er sich das Bild zusammen mit seinem Vater anschaut und dann auch mit Tränen in der Badewanne saß, waren wirklich extrem gut. Es zeigte mir dann auch, dass Thore in seinen drei Jahren "Verbotene Liebe" dann doch eine Menge gelernt hat und solche Szenen gut umzusetzen weiß.
Was mich an dieser Storyline dann aber viel mehr störte war die allgemeine Umsetzung. Vielleicht war es auch letztendlich das was mich am Dienstag störte. Alles was mit dem Resultat des Absturzes zutun hatte, wirkte so übereilt. Luise (Mascha Müller) kommt ohne größere Verletzungen davon, während Gregor (Andreas Jancke) gleich im Koma landet. Natürlich ist klar, dass sowas ganz unterschiedlich ausgehen kann, aber Luise war mir dann doch einfach zu schnell auf den Beinen.
Ein weiterer Punkt der mich dann störte war, dass zwar alle von Gregors Schicksal erfahren haben, aktiv aber nur wenige eingebunden wurden. Nathalie (Jenny Winkler) erfährt, dass ihr bester Freund im Koma liegt, geht dann aber warum auch immer lieber ins Schneiders und schlägt Ansgar (Wolfram Grandezka) nieder, anstatt ihren besten Freund zu besuchen? Sowieso wirkte die Geschichte mit den beiden + dem ewig langweiligen Mörtel Matze (Thomas Ohrner) einfach fehl am Platz. Ich hätte lieber Nathalie im Krankenhaus gesehen, gleiches gilt für Carla (Claudia Hiersche) und Stella (Anne Wis). Bei letzterer da einen Besuch off-screen einzurichten, bringt mir emotional gar nichts. Es führte sogar eher dazu, dass ich mich noch mehr darüber aufregte. Geschweige denn das man die "jahrelange Freundschaft" zwischen Carla, Nathalie und Gregor hier wieder einmal komplett ausblendet. Dass Gregor letztendlich nur zwei Folgen im Koma liegt, Christian und Luise aber wohl sämtliche Emotionen durchspielen dürften, passte da eben so wenig. Es ging einfach alles zu schnell und zu unüberlegt.
Bei Nathalie und Matthias wünsche ich mir weiterhin einfach nur, dass man die beiden einfach trennen würde. Unglaublich nervig die ganze Geschichte. Auch weil sie sich so langsam im Kreis dreht. Die ganze Beziehung ist so sureal, dass man glauben könnte bei der nächsten Kleinigkeit steht Nathalie wieder mit gepackten Koffern da. Da dann noch für zwei Sekunden ihre Alkoholsucht einzubauen, war überings auch überflüssig. Entweder man lässt es richtig dramatisch in die Handlung miteinfließen oder aber man lässt es gleich bleiben. Das Beste aus den zwei Folgen an der Story war der nasse Ansgar mit angewiderten Blick im Schneiders.
Rebecca (Jasmin Lord) und ihre Probeaufnahmen interessierten mich auch herzlich wenig. Schon alleine weil ich mal wieder nicht erkannt habe, was denn nun eigentlich ihr anfängliches Problem war. Erst schiebt sie wirklich Gregor als Entschuldigung für das ganze vor, letztendlich macht sie den Job aber doch, bekommt ihn dank Helena (Renée Weibel) dann aber nicht. Gut, es soll wohl auf eine Rivalität unter Schwestern hinauslaufen und eine gewisse Art von Eifersucht - aufgezogen ist die Story aber extrem schlecht. Es wirkt auf mich immer noch so als ob man mit Rebecca als Rolle einfach nichts anzufangen weiß und ihr nun mit Gewalt eine Story aufdrücken will - egal was man sich am Ende zusammenschreibt.
Zwei Folgen die als ganzes auch nicht besser taugen. Viele Schwächen, die man sich einfach nicht erlauben kann. Schon gar nicht bei Rollen die nun schon drei Jahre und länger bei "Verbotene Liebe" dabei sind. Allerdings ... wenn man der Vorschau glauben darf ist wohl bald Besserung in Sicht - zumindest teilweise. Hoffen wir das Beste.
Photo: © Das Erste
Sonntag, 18. Oktober 2009
"Verbotene Liebe": Die zwei-Folgen-Review
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Schöne Analyse, Lukas. Das warten hat sich also gelohnt! ;) So hab ich es nämlich auch gesehen. Thore hat das einfach toll gemacht. Ich fand auch Jo richtig gut. Er hat ohne Text in der Szene in der Badewanne einfach so viel gesagt. Das fand ich richitg bewegend. Außerdem liebe ich Szenen, in denen Chrolli in der Wanne sitzen... (Waren ja auch endlich mal die richtigen, nachdem man sich noch vor nicht allzu lange Zeit darin LySeb geben musste...*schauder*)
AntwortenLöschenSo toll, wie Jo und Thore miteinander harmonieren und selbst aus den kleinsten Szenen noch was so fantastisches rausholen können (Ich sag nur Grelus Kitsch-Antrag im Hangar vs. Chrollis rührendes Liebesgeständnis vor dem Hangar. Wer da wem die Szene gestohlen hat, liegt wohl auf der Hand) , fragt man sich doch, warum um alles in der Welt gibt man den beiden nicht endlich mal wieder eine Geschichte? Seit einem Jahr dürfen die beiden nur noch die Support-Trolle geben. Hin und wieder springt mal eine zielmlich luschig geschriebene 2-Folgen-Episode raus. Während man Chris' Herzmuskelentzündung in 2 Folgen runterspult und seine neue berufliche Orientierung gleich ganz in den Blog verschoben wird, muss man sich allenernstes Stories um die Geldnöte einer versnobten, unverschämten, ziegigen Tennie-Gräfing geben, die dann auch noch zu allem Überfluss mit zwei erwachsenen Männern zusammengeschmissen wird und man dem Zuschauer hier eine "Freundschaft" aufzwängt, die so einfach lächerlich ist!
LG Echo