Jan, Julia und die gute, alte Zeit bei "Verbotene Liebe"

Erstmal hoffe ich, dass ihr die Weihnachtstage alle gut hinter euch gebracht hat. Nun steht euch hier in Blog in den nächsten Tagen ein Rückblick des Jahres 2008 bevor. Doch bevor ich mich diesen Jahr widme, möchte ich gerne noch weiter zurück gehen.
Zu den Anfängen von der Adels-Soap "Verbotene Liebe" im Jahr 1995! Die Soap, die sich in letzter Zeit vor allem mit interessanten Charakteren und guten Geschichten schwer tut, hat zu dieser Anfangszeit noch eine wahre Hochkultur erlebt. Zu verdanken war das im großen und ganzen auch zwei jungen, talentierten Schauspielern: Andreas Brucker, der die Rolle des Jan Brandner spielte und Valerie Niehaus, die Jans Zwillingsschwester Julia von Anstetten spielte.
Die Geschichte dürfte oberflächlich eigentlich jedem Soap-Fan bekannt sein. Jan und Julia wuchsen getrennt von einander auf und wussten nicht, dass sie Geschwister waren. An ihren 20. Geburtstag haben sie schließlich eine schicksalhafte Begegnung am Flughafen miteinander und beide verlieben sich. Doch dies ist eine Liebe, die nicht sein darf, was auch Jan und Julia begreifen müssen, als sie endlich von ihrer Mutter Clarissa in die Geschehnisse von vor 20 Jahren eingeweiht werden. Diese Geschichte bewegte damals Millionen und Jan und Julia blieben bis heute ein unvergessliches Liebespaar der deutschen Soap-Landschaft.
Doch die Geschichte zwischen den beiden Geschwistern war nicht alles, was "Verbotene Liebe" im Jahr 1995 zu bieten hatte und heute oft vermissen lässt. Interessante Charaktere wie Clarissa von Anstetten, der zwischen gut und böse stehende Henning von Anstetten (der in späteren Ausführungen leider zum Weichspüler und männlichen Held gemacht wurde) und die grandios gezeichnete Sophie Levinsky, dessen Charakterzüge von Ehrlichkeit und einer gewissen frechen Offenheit durchleuchtet werden, wie man es heute fast nicht mehr erlebt. Dazu kommen dann auch Schauspieler, die damals irgendwie mehr Chemie miteinander hatten, als dies heute der Fall ist. Denn egal ob man sich in den alten Folgen von "Verbotene Liebe" nun das Traumpaar Jan und Julia anschaut oder auch Florian und Anna, sowie Henning und Sophie - irgendwie schien damals da mehr vorhanden gewesen zu sein. Heute sehe ich sowas eher sehr selten.
Und so sind die alten Folgen von "Verbotene Liebe" irgendwie auf jeden Fall einen Blick wert. Denn hier wird bewiesen, dass die Soap vor fast vierzehn Jahren besser war, als heute. Kann man natürlich damit rechtfertigen, dass die Serie nun auch schon in ihre Jahre gekommen ist und eben auch schon über 3000. Folgen gelaufen sind - doch dies sollte nicht eine Entschuldigung für alles sein. Gute Storys sollte man auch heute noch erzählen können, selbst wenn sie sich ähneln oder wiederholen und bei den konzipierten Charakteren könnte man sich von damals sowieso mal das eine oder andere abschauen.
Wer sich selbst überzeugen will, sollte dies unbedingt tun. Auf Sevenload wird derzeit die erste Staffel gezeigt. 90 Folgen sind mittlerweile online - und erfreuen sich großer Beliebtheit. Bleibt nur zu hoffen, dass ich mir bei den neuen Folgen nicht genauso vergeblich Hoffnung auf Besserung mache, wie vielleicht doch noch auf ein mögliches Happy End zwischen Jan und Julia - trotz aller Vernunft -, was man ja zu einem der VL-Jubiläen, die uns ja in den nächsten 12 Monaten bevorstehen (3333. Folge (Frühjahr 2009); 3500. Folge (Herbst 2009; 15-jähriges Jubiläum (02. Januar 2010)) einbauen könnte. Für eine Folge sollte man Brucker und Niehaus doch mal überredet bekommen, wenn sie schon nicht 2005 - zum 10-jährigen - unter den zahlreichen Gästen waren. Die Fans würde es bestimmt freuen nach mehr als 11 Jahren von dem VL-Traumpaar überhaupt mal wieder etwas zu hören. Ach ja, ich gerate ins Schwärmen und beginne zu träumen ... halt die gute, alte Zeit. Was vermisst man sie doch manchmal und wünscht sie sich - für zumindest einen Moment - zurück.