Simpel als Event-Fernsehen kann man es bezeichnen, was ProSieben seinen Zuschauern derzeit am Samstagabend bietet. Die amerikanische Dramaserie "Die Tudors", welche dort gerade in Spielfilmlänge in der zweiten Staffel läuft, ist zweifelsohne der Grund dafür.
Hier erleben wir Leidenschaft, Intrigen und Hass auf höchsten Niveau. Finden uns innerhalb der Serie oft selbst wieder, wo wir nachdenklich werden und versuchen die einzelnen Beweggründe - mögen sie noch noch abgründig sein - der uns geliebten Charaktere zu verstehen. "Die Tudors" ist eine Serie, die diese Gedanken zulässt uns aber immer auf den richtigen Weg begleitet, sodass alles seinen Sinn hat.
So verstieß Henry heute beispielsweise seine Tochter Mary, die er zusammen mit seiner ersten Frau Katharina hatte und machte diese dann sogar noch zur Bediensteten seiner zweitgeborenen Tochter Elizabeth, die er mit seiner neuen Frau Anne hat. Soweit ein hartes Stück, doch wenn man genau hinsieht, dass Henry fast schon mit einer inneren Verzweiflung versucht Anne als die neue Frau an seiner Seite zu präsentieren, schon besser zu verstehen. Schließlich reicht ein herzzerreißender Blick, den Henry für Mary übrig hat, um dem ganzen die nötige Tiefe zu geben.
Anne hat neben der Tatsache, dass Mary immer noch präsent zu sein scheint - und so auch Henrys erste - vom Hofe verstoßene - Frau Katharina - auch noch mit genug anderen Sachen zu kämpfen. Während ihrer ersten Schwangerschaft - mit Töchterchen Elizabeth - nimmt sich Henry eine Metresse, die Anne dann später unwiederruflich vom Hof verbannen lässt. Als sie ein zweites Mal schwanger wird, bekommt sie Angst, dass Henry sich wieder einer Geliebten zu wenden könnte und sorgt so - auf Rat ihres intriganten und hinterhältigen Vaters - dafür, dass Henry zwar eine Metresse bekommt. Allerdings spielt die nach den Spielregeln Annes. Zur Tragödie kommt es dann, als Anne ihr zweites Kind auf tragische Weise verliert. Und von ihrem Vater auch noch eine Schuldzuweisung zu hören bekommt, während Henry auf Abstand geht.
Ergreifend sind dann auch die Männer Thomas Moore und Kardinal Fisher, die sich beide dagegen wehren, die Ehe zwischen Katharina und Henry als Null und Nichtig anzuerkennen und außerdem Henry als Anführer der englischen Kirche zu sehen. Beide werden schließlich mit dem Tode bestraft als sie nicht nachgeben. Die Hinrichtung der beiden ist jeweils auf ihre Art ergreifend, wobei es bei der von Thomas Moore vor allem Henry ist, der eine innere Zerrissenheit spürt und Moore liebt, wie auch hasst - so gesteht er es in einem Gebet den Herrn. Der Tod beider Männer ist trotzdem unausweichlich.
Mit dieser kleinen Zusammenfassung hab ich ja vielleicht den einen oder anderen mal neugierig gemacht einen Blick zu riskieren. "Die Tudors" bietet wie schon gesagt hochklassiges Drama und ist für jeden Soap-Fan, der sich an die etwas veraltete Zeit nicht stört, bestimmt ein Blick wert.
Die nächste Folge von "Die Tudors - Die Königin und ihr Henker" läuft am kommenden Mittwoch, den 5. Januar 2009 um 20.15 Uhr auf ProSieben.
Sonntag, 4. Januar 2009
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