Dienstag, 7. Juli 2009

"Verbotene Liebe": Wie ich das Interesse an Sebastian und Lydia verlor

Mit der Verlobung von Sebastian (Joscha Kiefer) und Lydia (Theresa Underberg) und der dazu gehörigen Feier, ist mir bewusst geworden, was mir schon seit einigen Wochen im Kopf herum schwirrt: Die beiden interessieren mich als Paar einfach überhaupt nicht mehr!
Wie kommt's? Das hat einige Gründe, aber bevor ich dazu komme, sage ich erstmal was gutes über die Paarung und komme so auch zum Moment als sich mein Interesse einstellte. Wir erinnern uns glaube ich alle noch gut an Sebastians Entführung durch Jens Kramer (Antonius Hermlin), wo Joscha Kiefer zu seiner bisher besten Performance während seiner Zeit bei "Verbotene Liebe" kam. Lydia hat dabei alles versucht um ihren Liebsten aus den Fängen des Psychopathen zu befreien und hätte dabei schnell selbst mit ihrem eigenen Leben bezahlen können.
Die Rettung und anschließende Aussöhnung der beiden war dann das letzte Mal, wo ich beide als Paar genießen konnte. Denn danach folgte nicht gerade ein Glanzstück der Autoren. Durch die anhaltende Eifersucht von Olivia (Kristina Dörfer), zerstörte das nicht nur zum Teil diesen Charakter, sondern machte das Trio - was eigentlich ein gutes Liebesdreieck hätte werden sollen [man schaue sich bei "Unter uns" mal das eine oder andere ab...] - zur Geduldsprobe. In einigen Folgen fühlte ich mich einfach belästigt von der Präsenz, die an sich dann auch wenig Neues bot. Sebastian beleidigt Olivia, diese versucht ihn - aus welchen Grund auch immer - für sich zu gewinnen und schmiedet ihre kleinen Intrigen gegen Lydia, die dann letztendlich das letzte Wort und ihren Sebastian wieder eine Folge länger für sich hat. Was hier wohl den Aufbau einer Rivalität zwischen Lydia und Olivia darstellen soll, endet eigentlich nur in einem Trauerspiel, indem die Schauspieler meist schon selbst gelangweilt wirkten.
Doch damit nicht genug, holt man auch die Frage nach der Vaterschaft der kleinen Christina wieder aus der Ecke hervor. Lydia möchte hier endlich Gewissheit haben. Nicht das es nach einem halben Jahr endlich mal an der Zeit wäre zu klären wer der Vater der Kleinen ist, aber es sowas von nervig und belanglos zu gestalten, ist eine Aussage die sich die Autoren hier durchaus gefallen lassen müssen. Matthias (Thomas Ohrner), der immer noch nicht einlenkte und sich dem Test verweigerte, lieferte hier den Olivia-Ersatz. Viele Diskussionen werden geführt, die auch hier nichts Neues bieten. Nur ein selten dämlicher Plan von Sebastian den Test doch einfach zu fälschen. Matthias hadert zwei, drei Augenblicke mit dem Anstand seine Tochter nicht anlügen zu wollen, bis er zustimmt. Der Test wird gefälscht und in einem unnötigen Spannungsmoment auch noch von David (Sven Koller) vorenthalten. So füllt man dann aber wenigstens wieder eine Folge, bis das gefakte Ergebnis präsentiert wird. Mit dem "Erstaunen" aller geht Matthias als Vater hervor. Hier kann man sich wohl einfach nur mit Sarkasmus helfen und sagen: "Wer hätte das gedacht...!?" Wer denn nun Christinas leiblicher Vater ist, wissen die Zuschauer aber immer noch nicht.
Diese zwei Storys, die Lydia und Sebastian nach ihrer Wiedervereinigung durch machen mussten und wohl zeigen sollten, dass sie ohne Zweifel star-crossed Lovers sind, machten die Paarung einfach unerträglich. Dazu kommt, dass Sebastian Lydia erneut mit dem gefälschten Vaterschaftstest hintergangen hat - ein weiterer Fakt, der einfach kein Interesse mehr an dem Paar bei mir hervor bringt. Ein Paar zu mögen oder zu hassen ist die eine Sache, doch wenn es einem so gänzlich egal und man bisweilen genervt ist, sollte das zweifellos zu denken geben.

Bildquelle: Das Erste/ Anja Glitsch

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