Freitag, 21. August 2009

MAJOR SPOILER: Der schockierende Abschied von Kristina Dörfer und Olivia Schneider

"Drei Jahre lang war sie sich für keine Intrige zu schade", beginnt Das Erste selbst in einer offiziellen Pressemitteilung zu dem Ausstieg von Kristina Dörfer, die fast drei Jahre lang in der Rolle der Olivia Schneider zusehen war. Der weitere Text beschäftigt sich dann mit den schlechten Eigenschaften des Charakters und mit der Äußerung von Dörfer selbst, dass sie Olivia nicht vermissen werde. "Dazu war Olivia einfach zu böse", sagt die Schauspielerin und Sängerin und äußert auch, dass sie privat ganz anders wäre.
Diese Darstellung der Rolle, die hier als Meisterin der Intrigen gefeiert wird, die es bei ihrem Abschied nicht anders verdient hat als noch mal ordentlich auf die Nase zu fallen [oder gar schlimmer], ist aber so dann doch wohl etwas zu einfach. Man scheint ganz außer Acht zu lassen, dass der Charakter auch eine warme Seite hatte [z.B. Olivias ehrliche Gefühle gegenüber Andi oder auch die gegenüber ihres Cousins Olli] und die Rolle Olivia viele Fans hat(te). Sie war keinesfalls einer der Rollen, den man einen grausamen Tod wünschte - bis auf einige Ausnahmen natürlich.
Vielmehr wünschte man sich, dass Olivia zum Schluss vielleicht aus ihren Fehlern lernen würde oder sich zumindest ein dauerhafter Erfolg in ihrer Karriere, in der es ihr vor allem um ein Luxus-Leben ging, einstellen würde. So war sie zwar ein durchtriebenes Biest welches mit ihren Intrigen viel zu oft scheiterte und meist selbst mehr einstecken musste, als sie verteilte.
Doch von diesen Facetten-Reichtum scheint man nun nichts mehr zu wissen. Stattdessen titelt man nun mit "Wer anderen eine Grube gräbt..." und lässt ein Ende erahnen, was wohl selbst einige Anti-Olivia-Fans in einen Schockzustand versetzten wird. ---Achtung, wirklich großer Spoiler!---
Olivia steuert nach ihrer gefloppten Modelkarriere nun eine Karriere als Schauspielerin an und nimmt dazu an einem Casting teil. Das nötige Geld stiehlt sie kurzerhand von ihren Cousin Olli (Jo Weil). In der Hoffnung bald schon in Hollywood zu sein, legt sie dann einen filmreifen Abschied hin, womit sie für Olli und die anderen endgültig gestorben ist. Doch als sie sich dann auf den Weg in ihr neues Leben macht, endet ihr Höhenflug tragisch, wenn sie in eine Baugrube fällt, während die Betonlaster anrücken. Olivia stirbt dann einen schockierenden Serientod, als sie schließlich lebendig im Beton einbetoniert wird!!! Damit jedoch nicht genug! Derzeit ist nichts davon zu berichten, dass ihr Serientod auch irgendwann in die Handlung mit aufgenommen wird. Olivia stirbt und bleibt für alle anderen einfach nur verschwunden.
Nun kann man vielleicht sagen, dass Olivia sich so gebührend mit einem Knall verabschiedet und die Autoren der Rolle zum Abschluss einen grandiosen Serientod schenken [der wohl so auch einzigartig ist], doch der üble Beigeschmack bleibt. Denn trotz allem was Olivia angestellt hat, darf man wohl meinen, dass ihr Tod an Olli und auch an ihrer Tante Charlie (Gabriele Metzger) nicht emotionslos vorbei geht. Davon werden wir nichts sehen und müssen uns stattdessen damit abfinden, dass Olivia als das personifizierte Böse dargestellt wird, die in der Soap-Welt nichts besseres verdient hat [während man unter dem neuen Regime ja gerne vergisst zu was eine Kult-Figur namens Tanja von Anstetten (Miriam Lahnstein) denn alles fähig ist].
Letztendlich liegt es aber vielleicht auch ein Stück daran, dass Chefautor Holger Badura mit der Rolle noch nie wirklich etwas anzufangen wusste und über das letzte halbe Jahr eine lieblose, nervtötende und zusammenkonstruierte Rivalität mit Lydia Brander (Theresa Underberg) der Rolle ihren Charme entriss. Rechtfertigen tut das diesen zwiespältigen Abschied - der zwar einen guten Serientod darstellt, aber unaufgelöst bleibt - aber dadurch auch noch lange nicht.
Die letzte Folge mit Kristina Dörfer in ihrer Rolle als Olivia Schneider läuft am 23. September. Kristina bleibt auf ihren weiteren Weg nur viel Glück zu wünschen. Sie möchte nun mit ihrem Freund Joscha Kiefer [der "Verbotene Liebe" ja ebenfalls verlässt] nach Berlin ziehen und sich wieder verstärkt um ihre Musik kümmern. Hoffentlich behält sie die drei Jahre "VL" dann doch in guter Erinnerung und lässt sich von der offiziellen Darstellung ihrer Rolle nicht allzu sehr blenden.

Quelle: Das Erste
Photo:
© Das Erste

5 Kommentare:

  1. Habe auch heute die Pressemitteilung gelesen und finde das furchtbar. Nicht unbedingt die Art des Todes, sogar, dass sie nicht gefunden wird, könnte ich verschmerzen, wenn man die Zuschauer mitleiden lässt und ihr noch etwas Würde gibt. Solche grausigen Todesfäle gibt es schließlich auch in echt. Es wäre also hart, aber nicht soapuntypisch und das Leben kann auch so sein. Aber diese ganze Mitteilung liest sich so nach dem Motto "Hahaha, das hat sie verdient", und wenn das derart umgesetzt wird, ohne eine Spur von Würde für die tote Olivia, werde ich glaube ich mal eine VL Pause einlegen müssen, um das zu verdauen. Denn so schlimm war sie nun wirklich nicht, um so ein grausiges Ende zu *verdienen*.

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  2. Also ehrlich gesagt finde ich beides furchtbar, die Art ihres Todes und dass sie nicht gefunden wird. Denn obwohl ich jetzt nicht unbedingt ein Fan von ihr bin, meine ich auch, dass sie bei weitem nicht so schlimm war, wie die Pressemitteilung es darstellen will, sondern durchaus positive Seiten hatte und es darum einfach nicht verdient, so tragisch zu enden. Zugegeben, sie konnte schon sehr intrigant sein. Allerdings lässt man dabei außer Acht, dass die meisten Intrigen stets auf dem Mist anderer Leute (Ansgar, Tnaja, Adrian) - denen man einen solchen Tod eher wünschen würde - gewachsen waren und sie sich immer nur aus Geldnot darauf eingelassen hatte. Auch stimme ich zu, dass ich nicht glauben kann, dass es Charlie und Olli trotz allem Ärger mit ihr egal ist, was aus ihr wird und sich nicht irgendwann doch Gedanken über ihren Verbleib machen. Aber gut, offenbar hat die Produktion nicht den Willen, noch irgendetwas in die diese Richtung in die Handlung aufzunehmen - selbst auf die Gefahr hin, an Realismus und Glaubwürdigkeit zu verlieren. Vielleicht sollte man Unterschriften sammeln gehen, um daran noch etwas zu ändern und Olivia wenigstens diese letzte Ehre der Erinnerung zu lassen!?

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  3. Am Ende frage ich mich auch, ob das mit dem Sterben wirklich sein musste. Denn Intrigen hin oder her, irgendwie mochte ich Olivia und da bin ich sicher nicht der Einzige. Den Tod und vor allem seine Art halte ich darum für hoffnungslos überzogen und völlig fehlplatziert. Es hätte doch augereicht, wenn sie einfach nach L.A. abgezischt wäre und so alle vor ihr Ruhe gehabt hätten - und sie vor allen anderen. Gut, im Clinch mit Lydia hat Olivia einiges an Kredit verschossen, aber Sebastian hätte ihr einfach keine Hoffnungen machen dürfen, wenn er sie nachher wieder fallen lässt. Andererseits steht in der Pressemitteilung ja eigentlich nichts davon, dass sie wirklich stirbt und dem Tod nicht doch noch in letzter Sekunde entgeht. Wer weiß, vielleicht taucht Olivia irgendwann wieder auf. Wäre sicher schön [wenn auch eher unwahrscheinlich].

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  4. Ich hab's gerad gesehen und finde es äußerst makaber!
    Sorry, aber so ein schlechtes Ende hab ich noch nie gesehen!

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