Dieser Tage Lenny Cöster (Alexander Becht) zu sein ist schon nicht einfach. Da möchte man ein ganz normales Leben führen und seine Freundin trösten, die gerade aus ihrer Girlband geflogen und dann stürzt man sich in ein Gefühlschaos wider Willen. Gerade hatten Lenny und Carsten (Felix Isenbügel) beschlossen wieder Freunde zu sein, nachdem Carsten ihm bei seiner Rache an Emilys Manager geholfen hat, da geht die ganze Problematik schon wieder von vorne los.
Als die beiden in der Dusche aufeinander treffen und Lenny den nackten Carsten erblickt, schaut er auf den Körper seines Freundes herab und kann eine Erregung bald nicht mehr abwenden. Die Blicke der beiden Jungs treffen sich und Carsten bleibt Lennys Situation nicht verborgen, als dieser Hals über Kopf flüchtet. "Nur noch Kumpels", schworen die beiden sich vor einigen Stunden. Doch die kleinste Annäherung macht beiden bewusst, dass dies einfach nicht mehr möglich ist. Während Lenny durch die erneute Konfrontation mit seinen Gefühlen für Carsten wieder in die Arme von Emily (Anne Menden) flieht, findet sich auch Carsten nachdenklich wieder.
Soll er bei Lenny nochmals einen Vorstoß wagen und mit ihm reden? Schließlich ist inzwischen schon einiges zwischen den beiden passiert und Lennys Erregung spricht eine mehr als deutliche Sprache. Als Carsten dann bei Lenny auftaucht, würde dieser am liebsten über das ganze hinweg sehen und denkt Carsten hole ihn zum Training ab. Doch weit gefehlt. Carsten ist nicht zu feige das Vergangene anzusprechen, was Lenny wieder zu der fast drohend wirkenden Aussage bringt: "Ich bin nicht schwul!" Doch was war das dann? Das fragt sich auch Carsten und lässt nicht so einfach locker. Auch wenn er selbst keine richtige Erklärung finden kann. "Aber da ist doch was, oder?", fragt er dann vorsichtig und konfrontiert Lenny mit einer Frage, die er wohl nicht beantworten kann oder vielleicht auch nicht beantworten will.
Ich muss gestehen, dass ich überrascht bin wie gut die Autoren diese Geschichte schreiben. Vor allem vom Dialog her hat man sonst mit den ständigen Gebrauch von Slang-Begriffen ja so seine Probleme. Hier scheint es aber mal zu passen. Die Story wirkt frisch, bedrückend, gleichzeitig unglaublich ehrlich und ist mal nicht nach Plot geschrieben. Ich hoffe nur, dass das auch so bleibt und man nicht zukünftig wieder in alte Muster verfällt und es zu den üblichen unzähligen Missverständnissen kommt, um die Story dann noch drei Monate länger zu ziehen.
Ein Großteil des Lobes muss man aber auch Felix Isenbügel und Alexander Becht geben. Beide Schauspieler machen hier einen exzellenten Job. Der anfängliche Mangel an Chemie ist überstanden und Carsten kaufe ich seine Gefühle für Lenny inzwischen in jeder Sekunde ab, genauso wie Lenny dessen Zweifel und Selbstekel an seiner eigenen sexuellen Orientierung.
Bei Anne Menden freue ich mich derweil auf den Tag, wenn sie von Lenny und Carsten erfährt und ihr A-Game bringen kann. Auch wenn mir Emily, die wieder mal auf der Strecke bleibt, jetzt schon Leid tut. Aber sorry Babe, Cenny sind einfach zu gut als das ich mir wünsche dir diesen Schmerz zu ersparen.
Foto: © RTL
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