Auch mit der zweiten Folge scheiterte der neue "Melrose Place" beim amerikanischen Publikum. Die Zuschauerzahlen sollten gegenüber der Premiere sogar noch sinken. Waren vor einer Woche noch 2,27 Millionen Zuschauer dabei, gingen der Primetime-Soap gestern gerade mal 1,81 Millionen Zuschauer ins Netz. Selbst für die niedrigen Ansprüche des CWs viel zu wenig.
Dabei macht die Serie storytechnisch eigentlich alles richtig. Auch die zweite Episode konnte hier vollkommen überzeugen und im Departement der Charakterentwicklung einiges vorantreiben. Der Zuschauer konnte mehr Gruppendynamik sehen und nachdem Sydney (Laura Leighton) letzte Woche ermordet im Pool aufgefunden wurden, gingen die Mordermittlungen munter weiter. Nach David (Shaun Sipos) war nun der trockene Alkoholiker Auggie (Colin Egglesfield) ins Visier der Ermittler geraten. Auch dieser hatte, wie sich durch Rückblicke herrausstellt, eine Affäre mit Sydney, die diese dann aber beendete. Mit der Tatsache, dass Auggie letzte Woche nicht das erste Mal Blut an seinen Händen hatte, sondern von einer dunklen Vergangenheit begleitet wird, auf jeden Fall eine Rolle wo es sich lohnt weiterhin zu zusehen. Zwischen Ella (Katie Cassidy) und David scheint dann weiter ein Feuer zu lodern, obwohl man die taffe Publisistin versucht in die Ecke des Filmmachers Jonah (Michael Rady) zudrängen und sie zusätzlich zwischen ihn und seine Verlobte Reily (Jessica Lucas) kommen zu lassen, scheinen die Funken bei Ella und David nur so zu sprühen. Den Schocker der Episode hob man sich dann für den Cliffhanger auf als herauskam, dass es sich bei der Unschuld vom Lande, Violet (Ashlee Simpson-Wentz), nicht nur um Sydneys Tochter, sondern auch um eine kleine Psychopathin handelt.
Soapy Drama ist also vorprogrammiert in L.A.s berühmtesten Apartmentkomplex. Die Zuschauer fehlen eben nur. Vielleicht wäre The CW gut beraten in den nächsten Stunden mal etwas am Programm zu schrauben, denn mit "90210" als Lead-in tut sich die Serie eben mehr als schwer. Was wohl zum einen daran liegt, dass die Serie ebenfalls mit Quotenproblemen zukämpfen hat - wenn auch nicht ganz so dramatisch wie der Neuling - und sie sich dann auch an ein sehr junges Publikum wendet. "Melrose Place" scheint eher auf Mittzwanziger zu geschnitten zu sein, während "90210" die weiblichen Teens zwischen 14 bis 18 bedient.
Ob The CW hier einen längeren Atem zeigt und der Serie auch in den nächsten Wochen noch eine Chance gibt, bleibt mit Spannung abzuwarten. Mit "Melrose" hat sich jedenfalls derzeit - trotz guter Story - der erste Flop der noch jungen TV-Season gefunden.
Foto: © The CW
Donnerstag, 17. September 2009
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