Sonntag, 18. Oktober 2009

Ex-"Verbotene Liebe"-Chefautor Süß: Tanja rennt als dreifache Möderin rum und keiner regt sich auf!


Sie ist mittlerweile eines der Gesichter von "Verbotene Liebe": Tanja von Anstetten, gespielt von "der großartigen Miriam Lahnstein", wie man Dr. Peter Süß aus einem Interview mit Quotenmeter.de zitieren darf. Als Tanja im Sommer 1995 ein halbes Jahr nach dem Start der Glamour-Soap ihren ersten Auftritt hatte, hätte wohl keiner gedacht, dass der blonde Unschuldsengel schon bald zum Soap-Biest schlecht hin werden würde.
In den kommenden Jahren waren dem Charakter somit keine Grenzen gesetzt. Tanja durfte intrigieren was das zeug hält und schließlich sogar einen Mord begehen. Ihr erstes Opfer soll dabei Ehemann Rajan gewesen sein, den sie um das Erbe seines Vaters Ben bringen wollte, mit dem Tanja zuvor verheiratet war. Dann folgte Kneipenwirtin Cleo. Dr. Peter Süß bekannte sich in einem Interview nun dazu, dass er Tanja nach dem Mord an Cleo aus der Serie geschrieben hat. Nachdem sie in eine dunkle Stretch-Limousine stieg, richtete Tim Sander, Cleos Freund, eine Waffe auf Tanja. "Obwohl es nie zusehen war, sollte klar sein, dass Tanja erschossen wurde", sagte Süß zu Quotenmeter.de.
Tanja kehrte dann aber trotz drei begangender Morde drei Jahre später wieder in die "Verbotene Liebe" zurück. Dort blieb sie dann aber nur wenige Monate und leitete den Ausstieg von Erzrivalin Clarissa ein. Auch diese Tanja-Episode endete mit einer Waffe und einem schließlich verkündeten Flugzeugabsturz, der Tanja erneut ins Jenseits befördern sollte. Die fulminante Rückkehr folgte dann 2004, als Tanja aufeinmal als Assistentin des reichen und einflussreichen Geschäftsmanns Donald Rush wieder in Düsseldorf auftauchte. Dafür musste Rush wenig später mit sein Leben bezahlen, wie auch ein Verkäufer von Schlagen - einen Mord den Tanja dann Bernd von Beyenbach in die Schule schob.
So wurde Tanja dann schnell mal zur fünffachen Mörderin. "Und keiner regt sich auf", äußert sich Süß dann noch zu diesem kleinen Phänomen. Vor allem da Tanja wirklich nie mit Konsequenzen in Berührung kam. Die richtige Wahl? Man sollte wohl festhalten, dass "Verbotene Liebe" ohne Tanja von Anstetten nicht das selbe wäre. Die Figur und die Tatsache, dass sie eben wirklich mit allem davon kommt, macht letztendlich ihre Beliebtheit aus. Bei wem könnte man sonst damit rechnen, dass sie wirklich alles tun würde, um ihre Gegner loszuwerden? Doch natürlich wirft es auf die kleine ausgleichende Gerechtigkeit, die dann herrschen sollte, doch ein schlechtes Licht. Man läuft Gefahr den Charakter zu eindimensional zu erzählen. Eine Wahrheit bei der sich Fans immer in hitzige Diskussionen stürzen können.
Doch ich bin wirklich froh, dass man Tanja bisher nur zweimal für Tod erklärt hat, diese beiden Fälle aber nie gezeigt hat. Denn Tanja macht einfach einen Reiz aus, wo man über alles hinweg sehen kann. Das ist es was den Charakter so unberechenbar und einzigartig macht. Eine Tanja von Anstetten findet man kein zweites Mal in der deutschen Soap-Landschaft - ein Vermächtnis was man geschaffen hat und ehren sollte. Eine fünffache Mörderin und Herr Süß sie haben recht - Aufregen tut sich darüber wirklich (fast) keiner. Der Bestand des Nervenkitzels wenn Tanja zur Höchstform aufläuft, entschädigt einfach ungemein und veranlasst mich sogar immer mal wieder nach dieser Mörderin in Tanja zu fragen. Gerechtigkeit darf bei dem teuflischen Engel mal ganz weit hinten anstehen und die Hälfte von Tanjas Opfern haben es dann bestimmt auch irgendwie verdient. ;)

Photo: © Das Erste/Anja Glitsch

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