Arno Brandner (Konrad Krauss) ist schon was ganz besonders. Der Über-Patriarch der Mittelklasse-Familie hält seit 1995 die Stellung und musste schon viele Krisen überstehen. Zwei gescheiterte Ehen, eine verhängnisvolle Liebe zu Studien-Zeiten die gleich zwei seiner Kinder ins Liebeschaos stürzt, viele berufliche und private Enttäuschungen und langjährige Freundschaften. Die Sehnsucht nach Geld und einem Adelstitel hatte die oftmals sture Bauherr aber nie. Dafür ist er wohl erstens viel zu stolz und zweitens zeigt er auch immer wieder, dass man auch ohne Glamour auskommt [was ja dank bürgerlicher Prinzessin/Fürstin eh eine neue Parade-Disziplin ist].
Nun bekommt dieses langjährige Mitglied unserer bunten und oft nicht einfachen Soapwelt am Mittwoch einen Herzinfarkt. Der Brandner-Clan ist natürlich in heller Aufregung und sorgt sich um Arno. Doch wenn ich sehe, wer da eigentlich an Arnos Krankenbett steht, wird mir schon mal leicht übel. Familie ist irgendwie was anderes.
Der Bauherr ist umgeben von seinem Cousin und dessen zwei Kindern, sowie seiner derzeitigen Freundin. Nahe Verwandtschaft ist was anders. Und auch wenn man wohl kaum erwarten kann, dass bei diesem kleinen dramatischen Höhepunkt [der aber sonst natürlich keine weitere Bedeutung hat - wie so vieles dieser Tage bei der Glamour-Soap] auf einmal die tatsächlichen Kinder - Arno hat übrings vier (!!!) davon - vor der Tür steht, hätte ich mir schon mal gewünscht, dass bestimmte Namen zumindest eine Erwähnung finden. Ich hätte mir gewünscht, dass es in diesem Fall Charlie (Gabriele Metzger) und Elisabeth (Martina Servatius) sind, die Arnos Hand halten - nicht etwa [die von den Autoren bei den Brandners mit Gewalt festgehaltene] Nathalie (Jenny Winkler) versucht mühsam ein Tränchen über ihre Wange zu bekommen.
Hier fehlte einfach komplett die emotionale Bindung zu dem Ereignis. Wohl auch, weil es einmal mehr darum geht, dass Nathalie sich wieder bei Ansgar (Wolfram Grandezka) einfinden musste. Und natürlich habe ich diesen Umstand in einem vorigen Post noch gelobt. Doch das ganze doch bitte nicht auf ein Ereignis, was man lieblos herbei führt. Eine Hammer-Enttäuschung und wohl ein Parade-Beispiel dafür wie man nach Plot schreibt ohne Talent dabei zu beweisen. Armer Arno!
Photo: © Das Erste/Anja Glitsch
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