Dienstag, 24. November 2009

"Whistler": Review zur neuen Dramaserie


Erstmal sorry, dass in den letzten Tagen so wenig passiert und ich außer zum twittern hier nicht mehr zuviel komme. Aber derzeit habe ich wenig Zeit, sodass man es mir hoffentlich verzeihen möge. Im täglichen Bereich werde ich sobald wie möglich wieder versuchen mehr zutun bzw. zu schreiben. Jetzt aber erstmal die schon lange überfällige Review zur neuen RTL2-Serie "Die Geheimnisse von Whistler", die seit Samstag beim Münchener Privatsender läuft.
In der Pilotfolge sehen die Zuschauer gleich den Olympiasieger Beck McKaye (David Paetkau) bei einer scheinbar leichten Abfahrt sterben. Der mysteriöse Tod sorgt gleich für mächtig Aufregung in dem kleinen Ort Whistler und stellt für die Familie McKaye eine Tragödie da. Erstmal sei gesagt, die Bilder von Becks Tod wurden eindrucksvoll in Szene gesetzt. Auch sonst besticht die Serie durch eine gute Kameraführung und Bilder, welche die emotionale Stimmung in der Serie untermalen. So setzte man desöfteren auf einen kalten Blaufilter, der den Tod rund um Beck begleitete. Die Serie macht technisch also einen hochwertigen Eindruck.
Letztendlich kann sich aber auch die Story sehen lassen. Um Becks Tod scheint sich nun ein Mysterium aufzubauen, auch wenn dies nicht jeden in der Serie beschäftigt. So ist es vor allem Quinn (Jesse Moss), der hinter dem einen oder anderen Geheimnis seines toten Bruders kommt. Bilder von einer Affäre mit der verheirateten Shelby Varland (Brandy Ledford) sind der erste heiße Anhaltspunkt. Bei Shelby handelt es sich zudem noch um die Frau des reichen Adrien (Chris Shyler), der nicht nur Beck mitfinanziert hat, sondern dem auch noch halb Whistler gehört. Ein Spiel zwischen Macht und Intrigen scheint wohl nicht außen vor zu bleiben.
Aber auch andere Stories wie die um Nicole Miller (Holly Dignard), die von Geldsorgen geplagt wird und deshalb gegen Bezahlung mit einem arroganten Hotelgast schläft. Hilfe erhält sie von ihrem ehemaligen Schwarm Ryan (Adam Harrington), Quinns Onkel. Nicoles Schwester Carrie (Amanda Crew) ist nicht nur die betrogene Freundin von Beck, sondern ihr scheint es auch an einer Bezugsperson nach dessen Tod zu fehlen. Nicole ist zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt und ein kleiner Trost in den Armen von Becks Bruder Quinn endet mit einem Kuss.
Quinn versucht unterdessen bei der Varland-Familie mehr über die Erpressung herauszufinden und freundet sich dafür mit Adriens Sohn AJ (Brendan James Penny) - der auch schon Becks bester Freund war - an.
All dies ist sehr gelungen. Auch wird in der ersten Folge sofort deutlich, dass es sich bei Quinn nicht um einen konventionellen Helden handelt.
Die Präsenz von Becks Geist im Leben seiner "Lieben" kann man als gute Begleitung bewerten. Allerdings könnte diese Rolle mit der Zeit doch etwas arg abgenutzt werden. Mal sehen was sich da tun wird.
Alles andere als gut fand ich derweil die Stimmung im Hause McKaye, nachdem Beck gestorben war. Natürlich könnte man eine gewisse Ohnmacht nachvollziehen, stattdessen sehen wir aber ein Elternpaar was in ihrer Rolle doch mitunter mehr als unsympathisch erscheint. Vater Ethan (Nick Lea) gibt sich zu besorgt um seinen verbliebenden Sohn Quinn, kann diesen aber nicht ins Gesicht blicken. Mutter Jen (Ingrid Kavelaars) lässt ihn unterdessen jeglichen Freiraum. Dies ist auch noch ziemlich normal und vielleicht sogar natürlich, doch den eigenen bedrückten Umgang miteinander, entsteht aber schon recht bald der Eindruck, dass hier vieles mit Mimik und Gestik gesagt werden soll. Stattdessen erscheint aber so, als wenn sich beide Schauspieler nicht auf die Rolle einlassen können und gedanklich schnell ins Zögern geraten.
Da wäre weniger vielleicht manchmal mehr. So erscheint es zu gezwungen und was als Trauer rüberkommen soll, endet schnell in einer hysterischen Darstellung, die aber charakterlich kalt bleibt. Man kann wohl nur erahnen was es bedeutet ein Kind zu verlieren, doch den Zuschauer keinen Moment richtig daran teilhaben lassen zu wollen, weil Ethan und Jen nicht wissen wie sie damit umgehen sollen, ist in der Pilotfolge ein bisschen viel. Es nimmt uns die Chance die Rollen kennen oder gar schätzen zu lernen.
Insgesamt gesehen hat die Pilot-Doppelfolge aber sehr viel interessantes geboten. Und bei der Serie könnte ich mir vorstellen, dass sie gerade in Doppelfolgen funktioniert. Denn bei dem storytechnisch sehr bepackten Piloten wäre das Interesse vielleicht bis nächste Woche flöten gegangen, weil man keinen Platz in diesem Serienuniversum einnehmen kann. Durch die zweite Folge wurde das letztendlich aber verhindert. Weiteres Zuschauen lohnt sich also!

Photo: © CTV

1 Kommentar:

  1. Hallo Webmaster!
    Seit ein paar Wochen gibt es auf deinem tollen Blog leider keine neuen Artikel mehr. :( Ich hoffe, es geht dir gut und du machst nur ein bisschen "Urlaub"??
    Ich habe deinen Blog die vergangen Monate wirklich gerne gelesen und hoffe sehr, dass es im neuen Jahr wieder weitergehen wird.

    Alles gute für Dich und schöne Weihnachten!

    Frank - ein "DeineSoaps"-Fan :-)

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